On s'est tous défilé, 1988
PAL, Ton, Farbe
Dieser Clip, der für die Designer Marithé und François Girbaud gedreht wurde, projiziert und fusioniert mehrere Darstellungsräume. Man gleitet zwischen Malerei, Tanz, Musik, einem Text von Baudelaire, dem Theater und der Straße hin und her. Der Körper als empfindsame Fläche taucht in mehreren Variationen auf. Wogende Schritte schieben sich in Zeitlupe vor, zerlegen und wiederholen sich. Das Bild wird zerstückelt, zerfällt in Staub und wird ohne Unterlaß zu seinem symmetrischen Gegenstück hingezerrt: positiv/negativ, Vorderseite/Rückseite, sich in die Luft erheben/herunterfallen. Der Gang in der Straße wird über den vollkommenen Körper des Mannequins geblendet, die quälenden Alpträume Goyas über die Skizze des Designers. "Zu was sonst ist eine Szenerie gut, wenn nicht, um das Bild aufrechtzuerhalten. Der menschliche Übersetzer muß vom poetischen Standpunkt aus dieses Entsetzen ertragen und wiedergeben", erklärt die Stimme des Cineasten.
Stéphanie Moisdon